Schiffsrumpf

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Nachricht 1 von 36

Schiffsrumpf

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Moin,

 

ich versuche einen Schiffsrumpf zu bauen. Habe die Spanten fertig und möchte nun außen herum die Rumpfplatten passend an die Spanten anlegen und komme nicht wirklich weiter. Irgendwie stelle ich mir das so vor, ein Rechteck erstellen, extrudieren auf z.B. 2cm Dicke und dann irgendwie so biegen, das es an den Spanten außen anliegt.

 

Gibt es dafür einen einfachen Weg?

 

besten Dank

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Nachricht 21 von 36

TrippyLighting
Consultant
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Einmal abgesehen davon dass man die unzureichende Qualität der Oberfläche unschwer mit blossem Auge erkennen kann, gibt es in Fusion 360 zwei Werkszeuge mit welchen Oberflächen inspizieren kann. Die Zebrastreifen und die Curvature Map (keine Ahnung was dass in Deutsch ist).

 

Unten die Curvature Map die eher fleckig aussieht. Die Kanten habe ich mit dem Curvature Comb (Krümmungskamm) versehen. Auch eine mittlere Katastrophe!

Screen Shot 2021-04-19 at 8.44.30 PM.png

Die Zebrastreifen Analyse sight auch ziemlich übel aus:

 

Screen Shot 2021-04-19 at 8.47.34 PM.png

 

Diese miserablen Resultate waren 100% vorhersagbar. Sie sind die Folge des Missverständnisses dass mehr Daten, Spanten/Splines in diesem Falle, ein genaueres Resultat erzeugen.

 

Als User hat man jetzt zwei Möglichkeiten.

 

1. Man kann jetzt noch ein wenig ziellos herumfummeln, mit viel Optimismus natürlich und immer positiv, und nachdem sich dann doch genügend Frustration angesammelt hat, gibt man sich dann mit einem bestenfalls mittelmässigen Resultat zufrieden.

 

2. Man setzt sich auf die Hinterbeine und liest sich durch Internet Literatur und schaut sich vielleicht YouTube videos an von Leuten die Ihr Handwerk verstehen. Langsam aber sicher fallen dann die Groschen. Dies ist definitiv kein Scheller Lernvorgang. Hier sind zwei Referenzen In Englischer Sprache welche ich üblicherweise Anfängern an die Hand gebe. Ich habe eine kleine Sammlung und gelegentlich gebe ich Privatunterricht (in Englisch).

 

Das Arbeiten mit Spline und Oberflächen verlangt ein gewisses Verständnis von NURBS Oberflächen. Daher hier ein Link zu den Autodesk Alias Theory Builders

Dieser Internet Artikel "The dirty little secrets of NURBS" Die dreckigen kleine Geheimnisse von NURBS" ist auch sehr lehrreich.

 

 

 


EESignature

Nachricht 22 von 36

mango.freund
Advisor
Advisor

Guten morgen @TrippyLighting  --- alles wieder gut?

 

da hab ich noch eines draufzusetzen. man kann jede skizze umschalten und den kruemmungskamm aktivieren.

das ist auch sehr hilfreich.  -------- lg mango

Unbenannt.PNGUnbenannt1.PNG

Unbenannt2.PNG------------doch wie @mail   schon schrieb --es ist ein sehr alter schoner und von solchen analysen haben die menschen noch nichtmal getraeumt.

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Nachricht 23 von 36

wersy
Mentor
Mentor


Hallo @mango.freund 

auf Krümmungskamm Anayse hatte ich im Beitrag 20 bereits hingewiesen:

„Hier aber heißt es, Spantenrisse nur zur Orientierung für harmonische Längslinien benutzen, und darauf die Spanten anpassen. Dazu braucht es etwas Geduld und gutes Augenmaß. Im Zweifel hilft auch die Krümmungskammanalyse.“

 

Macht aber nichts, doppelt hält besser.
Letztens habe ich auch einen Vorschlag gemacht, da ich überlesen habe, dass du den gleichen bereits gemacht hattest 😉


Krümmungskammanalysen an Spanten bringen aber nicht weiter, wenn dann höchsten zu allerletzt – zumal es keine Kunst ist, Spanten mit nur 3 maximal 4 Punkte sauber hinzu bekommen.
Was ich meinte, sind Analysen der Längslinien.
Schnittlinien sind nicht umsonst gezeichnet worden, das sind die wichtigsten Linien für eine glatte Hülle.

 

Wie wichtig die richtige Reihenfolge für die Konstruktion ist, lässt sich leicht durch einen Horizontalschnitt durch die Spanten demonstrieren:

 

Krümmung 1.png

 

Etwas besser wird es schon, wenn Spanten herausgenommen werden, die beim bloßen Hinsehen aus der Flucht liegen. Hier habe ich 9 Spanten entfernt:

 

Krümmung 2.png


Noch wesentlich schlimmer sieht es bei den vertikalen Schnittlinien aus.

Die Linien II und III sind so jenseits von gut und böse, dass sich eine Krümmungskammanalyse erübrigt:

Längsschnitte.png

 

Vor 21 Jahren habe ich meinen zweiten Versuch gestartet, einen Rumpf nach Spanten zu zeichnen, zumal ich diesmal ausgezeichnete Archiv Unterlagen hatte. Natürlich nach dem Motto: „Viel hilft viel“:

 

Perspektive.jpg

 

Das Ergebnis war denn auch entsprechend:

 

Backbord_vorn.kl.jpg

 

Etwas besser wäre das geworden, wenn ich die Längsschnitte verwendet hätte – und so wenig Spanten wie möglich.

 

Man kann gar nicht oft genug im Forum darauf hinweisen:

Weniger ist Mehr!

 

Wenn selbst vermaßte Werkpläne ungenau sind, werden freihändig nachgemalte Spanten - aus einfachen Übersichtsplänen - kaum zum Ergebnis führen.


Diese Jolle wurde zunächst mühsam Spant für Spant mit allen Aussparungen nach Werkplänen gezeichnet. Was da rauskam kann ich nicht mehr zeigen.
Mit eigenen Längslinien gezeichnet (Spanten als Orientierung), wurde schließlich doch was daraus:

 

Pirat Fusion1.jpg

 

Gegenüber einem Rundspant ist dies aber noch eine sehr leichte Übung.

 

Es muss aber jeder selbst seine Erfahrungen sammeln.
Damals wäre ich froh gewesen, wenn @TrippyLighting  mir gesagt hätte, das brauche ich gar nicht erst probieren.
Dann wäre meine Lernkurve wesentlich steiler verlaufen…

 

Gruß Michael

Nachricht 24 von 36

wersy
Mentor
Mentor

Man muss nicht alles mit einem Programm machen, das dafür nicht gedacht ist.
Außer man hat Zeit im Überfluss - und unendliche Geduld.

Wenn ich Rundspant Boote nach Spantenrissen zeichnen wollte, würde ich mich mit Delftship befassen, davon gibt es sogar eine Freeversion:
https://www.delftship.net/delftship/

 

Gruß Michael

Nachricht 25 von 36

TrippyLighting
Consultant
Consultant

Noch aussagekraeftiger ist die Analyse der IsoKurven:

 

TrippyLighting_0-1618917887224.png

 

Allerdings bestaetigt diese Analyse auch nur was sich bereits mit blossem Auge erkennen laesst 😉

 

Die Frage ist eher wie man die Eingangsvariablen Kontrolliert um dann eine zufriedenstellene Analyse zu bekommen.

 

Es stimmt natuerlich dass die urspruenglichen Konstrukteure diese und noch aelterere Boote ohne Computer kreiert haben. Aber auch diese Konstrukteure und Handwerker mussten sich mit dem Verhalten Ihres Materials genau auskennen um gute Resultate zu erhalten.

 

In diesem Fall besteht das "Material" aus einer oder mehreren NURBS Oberflaechen und die verhalten sich nach mathematischen Regeln.

 

 


EESignature

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Nachricht 26 von 36

wersy
Mentor
Mentor

@TrippyLighting  schrieb:

Noch aussagekraeftiger ist die Analyse der IsoKurven:

 

TrippyLighting_0-1618917887224.png

 

Allerdings bestaetigt diese Analyse auch nur was sich bereits mit blossem Auge erkennen laesst 😉

 

Die Frage ist eher wie man die Eingangsvariablen Kontrolliert um dann eine zufriedenstellene Analyse zu bekommen.

 

Es stimmt natuerlich dass die urspruenglichen Konstrukteure diese und noch aelterere Boote ohne Computer kreiert haben. Aber auch diese Konstrukteure und Handwerker mussten sich mit dem Verhalten Ihres Materials genau auskennen um gute Resultate zu erhalten.

 

In diesem Fall besteht das "Material" aus einer oder mehreren NURBS Oberflaechen und die verhalten sich nach mathematischen Regeln.


 

Man könnte auch sagen:
Die Bootsbauer haben das hinbekommen, weil sie eben keine NURBS verwendet haben 🙂

 

Gruß Michael

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Nachricht 27 von 36

mango.freund
Advisor
Advisor

Hallo micheal,es ist so eine sache mit fusion und seine "berater"

 

wie du --- eigentlich jeder, inklusive mich  -- @mail hingewiesen haben ist es schwierig -- doch nicht unmoeglich.

ich will keinem abraten fusion zu verwenden und stattdessen ein anderes programm.

bestimmt hast du recht aufgrund deiner erfahrung, doch --------- meine mutter hat immer gesagt das es nicht gut ist auf zwei hochzeiten gleichzeitig tanzen zu wollen. da bleibt der spass auf der strecke.

ich nehme wie @mail  die herausforderung an und gebe mein bestes - hab freude an jeden eigenen lernerfolg den ich wiederum weitergeben kann. so tauche ich ins programm und finde seine moeglichkeiten raus.

jetzt finde sich wieder eine gruppe zusammen -- danke dafuer - und wieder puzzelt sich erfahrung .

als naechstes werde ich versuchen die flaeche in "form" zu konvertieren und die oberflaechenwerkzeuge zu nutzen --- was haltet ihr von dieser idee? im formumgebung ist die oberflaechenglaettung effektiv vorhanden und ueberzeugend gut. es ist in fusion noch soviel  unendeckt neu! ----------- man hoert/schreibt sich

lg mango

https://www.youtube.com/watch?v=5hRV1nnhAQI

 

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Nachricht 28 von 36

mango.freund
Advisor
Advisor

schifsrumpfform.jpg

 

Also wie versprochen die schiffshaut als formflaeche (ohne timeline) und

die komplette strukture des schoners mit timeline.

@mailwie du siehst kannst du spaeter die form verdicken. ebenso die formlinien zum schneiden, als pfad fuer die nieten, als einzelne planken fuer unterschiedliche dicken verwenden.

ich hab an der form schon gezogen . wie das video  fuer michael schoen beschreibt, ist dies formumgebung DAS millieu um unebenheiten automatisch zu glaetten - uebergange runden G2 . die einzelnen laengslinien kannst du so hinfuehren das es wie auf dem foto aussieht. danach die flaechen markieren und einen offset erstellen und unterschiedlich verdicken. durch kombinieren machst du wieder eine komplette aussenhaut. 

viel spass mit FUSION 360 und den unerhoerten "unbekannten" moeglichkeiten --------- lg mango

 

Nachricht 29 von 36

wersy
Mentor
Mentor

Insgeheim hatte ich gehofft, dass @TrippyLighting das mit Freiform probiert, da er auch damit sehr viel Erfahrung hat.
Dass das natürlich nicht so einfach ist, sieht man an der Abweichung zwischen Spanten und Freiform:

 

Freiform.png

 

Die Idee ist nicht schlecht.
Aber bevor ich mich in Freiform einarbeite, und eine formgetreue Hülle hinkriegen würde  (sicherlich nicht), hätte ich unzählige Schiffe mit einem idealen Programm gezeichnet - und gedruckt 🙂

 

Interessant ist es dennoch.
@mango.freund  kannst du mal ein Screencast davon machen?

 

Gruß Michael

 

Gruß Michael

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Nachricht 30 von 36

wersy
Mentor
Mentor

Ich wollte mal sehen, ob es von Fusion ein Video gibt, in dem ein Rumpf nur nach Spantenrissen gezeichnet wird, oder mit Freiform.
Ja, nach Spanten gibt es! Sieht auch nicht schlecht aus, allerdings wird keine Zebra-Analyse gezeigt…

 

Dabei bin ich auf Rhino gestoßen. Damit hatte ich damals nach einer Anleitung mal einen Rumpf nach Spanten gezeichnet, Rhino kann das.

In diesem Video wird ein Rumpf nach Längsschnitten gezeichnet. Dabei werden die Punkte auch nur als Anhaltspunkte genommen. Benutzt werden hier Kontrollpunkt-Splines, die dafür besser geeignet sind.

https://youtu.be/__c28BwgZF8

 

Auch hier, erst die Schnittlinien, dann die Spanten.
Als Anleitung für Fusion gut geeignet, denn auf die gleiche Weise zeichne ich einen Knickspantrumpf.

 

Gruß Michael

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Nachricht 31 von 36

TrippyLighting
Consultant
Consultant

Mit der Formtreue ist das so eine Sache 😉

Wie du shon bemerks hast kann man mit blossem Auge sehen das einige der Spanten nicht korrent zu sein scheinen. Wer sagt den  dass diese Zeichung ueberhaupt korrekt ist ?

 

Die Idee was nicht eine Form/T-Spline komplett neu von Hand zu erstellen, sondern auch in der Formumgebung kann man eine Erhebung, aber eebn mit T-Slines erstellen. Dann kann man im nachhinein ddie Form manuell durch das gezielte verschieben von Punkten anpassen.

 

Das sind unter 10 Minuten Arbeit und mit ein wenig Geduld und Spucke bekommt man dass auch noch besser hin.

 

TrippyLighting_0-1619109920462.png

 

  

Allerdings gilt auch hier dann dass man zuerst die Huelle mech und dann die Spanten.


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Nachricht 32 von 36

wersy
Mentor
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Das sieht ja mal schon ganz anders aus!

Kannst du dazu mal ein Screencast machen?

 

Gruß Michael

 

 

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Nachricht 33 von 36

mango.freund
Advisor
Advisor

hallo @wersy ,

du hast recht da ist eine luecke zwischen spanten und aussenhaut, aber fusion versucht hier mit sechs flaechen die optimale form zu erstellen. wenn du nun die laengslinien reduzierst zieht es die flaechen naeher zur spante hin.

dazu gibt es eine glaetten- und eine pullfunktion wo die flaeche sich den naechst gelegenen punkt sucht und daran haftet. schau dir bitte mehr freiformvideos an und du wirst begeistert sein wie einfach es sein kann.

lg mango

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Nachricht 34 von 36

TrippyLighting
Consultant
Consultant

@mango.freund  schrieb:

hallo @wersy ,

 

dazu gibt es eine glaetten- und eine pullfunktion wo die flaeche sich den naechst gelegenen punkt sucht und daran haftet. schau dir bitte mehr freiformvideos an und du wirst begeistert sein wie einfach es sein kann.

lg mango


Das funktioniert zwar, aber ist fuer diesen Anwendungsfall nicht zu empfehlen. Das Ergebniss waere aehnlich wie wenn man Spline Kontrollpunkte direkt auf die Spantenskizzen schnappt.
Man muss sich hier einmal for Augen halten was die Aehnlickeiten zwischen T-Spline und NURBS Oberflaechen sind.


EESignature

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Nachricht 35 von 36

julian.hallberg
Enthusiast
Enthusiast

Hallo

 

Ich habe mich auch mal an dem Schiffsrumpf probiert. Ich kann euch hier mal aufzeichnen wie weit die Spannten von einer glatten Oberfläche entfernt sind.

 

1. Bild: Hier sind die Steuerpunkte so nah wie möglich an den Spannten dran.Screenshot 2021-06-03 145040.jpg

2. Bild: Hier sieht man wie weit die Spannten von einer glatten Oberfläche entfernt sind.

Screenshot 2021-06-03 145159.jpg

3. Bild: So sieht das Zebramuster in Fusion dann aus.

Screenshot 2021-06-03 150048.jpg

 

Hoffe das hilft ein wenig.

 

Gruss

Julian

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Nachricht 36 von 36

wersy
Mentor
Mentor

Hallo Julian,

besser kann man kaum zeigen, dass hier mit Splines & NURBS kein Blumentopf zu gewinnen ist.

 

Ein einfaches Beispiel verdeutlicht bereits, wie empfindlich Splines reagieren.
Hier habe ich einen Anpassungs Spline für eine Rumpfkontur mit nur zwei Punkten erstellt:

 

Splinekurve 1.png

 

Besser geht’s nicht, entsprechend glatt fällt die Krümmungskamm Analyse aus:

 

Splinekurve 1 Kammanalyse.png

 

In dem Rumpf sollen 10 Spanten einsetzt werden.
Ein zweiter Spline, der über die exakten Endpunkte verläuft, ergibt ein völlig anderes Bild.
Mit zunehmender Krümmung wellt sich die Oberfläche:

 

Splinekurve 2 Kammanalyse.png

 

Wenn sich bereits hierbei ein Spline derart verhält, wie soll er wohl aussehen, wenn die Punkte krass daneben liegen.

 

Ich habe mir den Schiffsrumpf noch mal über die Längslinien näher angesehen.

Die Spanten waren von @mail  schon so genau nachgezeichnet, da war nichts mehr zu verbessern.
Legt man allerdings Wasserlinien- und Längsschnitte (Schnittmenge) durch die Spanten, wird deutlich, wie groß die Abweichungen zu den Soll Linien sind.

Linien der Längschnitte I, II und II:

 

Seitenschnitte 1.png

 

Hinten:

 

Seitenrisse 2 hinten.png

 

 Vorn:


Seitenrisse 3 vorn.png

 

 

 

Bei den 3 Wasserlinien sieht es nicht viel besser aus:

 

Höhenschnitte 4 Perspekive.png

Höhenschnitte 5.pngFür einen Soll-Ist-Vergleich fehlt hier die Unterlage.

 

Besser sollte es werden, wenn man erst die Längsschnittlinien zeichnet, um daran die Spanten anpassen zu können:

 

Spantenrisse 2.1 Längslinien.png

 

Eine so große Abweichung habe ich nun nicht erwartet. Beim mittleren Spant liegen die Schnittpunkte mit den Längslinien deutlich hoher:

 

Spantenrisse 2.2 mittlerer Spant.png

 

Aber nicht nur da:

 

Spantenrisse 2.3 hinten.png

 

Nun könnte man meinen, dem Zeichner sind die Linien lediglich eine Idee nach oben geraten.
Am Bug jedoch treffen die Linien gleich mehrere Spanten teilweise sehr genau:

 

Spantenrisse 2.4 vorn.png

 

Bei so viel Ungenauigkeit kann man sich den Vergleich mit den Wasserlinien getrost sparen, und es zeigt einmal mehr, wie viel man von solchen Zeichnungen erwarten kann.

Soll ein glatter Rumpf entstehen, muss die Reihenfolge der Konstruktion aber immer von den Linienrissen ausgehen. Das sind Wasserlinien, Schnitte und Senten. Senten sind diagonale Längsschnitte.
Genau so wird im realen Schiffsbau vorgegangen. Alles andere ist Zeitvergeudung und ein Kampf gegen NURBS & Splines.


In dieser Video Serie wird ausführlich die übliche Planung für einen manntragenden Rumpf gezeigt.
Also erst die Linien zeichnen und dann die Spanten einpassen:


https://youtu.be/nt70s-u80k8

 

Ich kann nur wiederholen was Julian schrieb:
„Ich hoffe, es hilft ein wenig“

 

Gruß Michael